Bevor wir zum eigentlichen Thema kommen, noch etwas vorneweg: Das Fahrradfahren dazu einsetzen zu wollen, den Hund "auszulasten", funktioniert häufig nicht. Der Hund ist kein Lauftier! Er ist ein sinnbehaftetes Lebewesen und würde nicht "so aus Spaß" joggen gehen. Körperlich kann der Hund es natürlich, er kommt uns zu liebe auch mit. Ob es aber seine Bedürfnisse befriedigt, bezweifel ich sehr.
Der Hund begleitet uns am Fahrrad
Der Markt bietet natürlich eine Lösung zu dem begleitenden Hund am Fahrrad: Die Abstandshalter, wo der Hund an kurzer Leine ran kommt. Ich empfehle diese Abstandshalter nicht!
Nach einem entsprechendem Training nehme ich meinen Hund an die Hands-free-Leine und lasse sie auf der rechten Seite am Fahrrad mitlaufen. Die Fahrgeschwindigkeit wird den Bedürfnissen und Möglichkeiten des Hundes und der Verkehrssituation angepasst, wir haben sehr schnell ein gemeinsames Tempo gefunden. Durch die Hands-free-Leine habe ich jederzeit einen direkten Kontakt zu meinem Hund und kann auf seine Veränderungen adäquat reagieren. Die rechte Seite bevorzuge ich aus dem Grund, damit der Hund auf der Straße den überholenden Autos nicht ausgesetzt ist. Wir Radfahrer haben schon so unsere Probleme mit den zu knapp überholenden Autos, wie wird es da erst einem Hund ergehen. Somit bin ich zum Schutz meines Hundes auf der Außenseite.
Sollte gerade ein Autofahrer unter den Lesern sein: Wenn wir als Fahrrad-Hund-Gespann nicht ganz rechts auf der Straße unterwegs sind, hat es häufig einen plausiblen Grund. Es ist für die Hundegesundheit keine gute Idee über die Gullideckel zu laufen, wo die Pfote reintreten kann! Somit ist hier etwas Abstand angebracht und daraus resultiert der Platzbedarf. Berücksichtige dies bitte bei deiner nächsten "Kommentierung".
Fahrradanhänger
Die kurze Fahrt mit dem Auto zum Bäcker hat man sich schon vor einiger Zeit abgewöhnt, da nimmt man heute gerne das Fahrrad. Aus dem gleichen Grund bin ich mit meinen Hund häufig mit dem Fahrradanhänger unterwegs. So ist er geschützter als neben dem Rad mit zu laufen und die Pfoten werden asphaltgeschont.
Falls dir also dieses Gespann über den Weg rollt, ja, meinen Hund ist selbstständig in den Hänger gegangen. Aus Sicherheitsgründen war er anfänglich über ein Geschirr angeschnallt. Mit der Zeit war so viel Stabilität und Sicherheit in ihm, dass wir nun ohne Geschirr fahren.
An dieser Stelle noch mal zur Erinnerung an die möglichen Hundestreichler: Der Hunde-Knigge!
Abgesehen davon, dass das ungefragte Kontaktieren eines fremden Hundes eine übergriffige Handlung ist, gilt besonders hier: Nicht streicheln! Normal dran vorbei gehen! Der Hund sitzt/liegt in einer geschlossenen Box und kann somit den meistens ungewünschten Berührungen nicht ausweichen -> Verteidigungshandlungen wären eine arttypische Reaktion!
Lastenfahrrad
Ein Urban Arrow Cargo mit eigenem Aufbau
Erfahrungsbericht
Jetzt kommt der 3te Fahrradanhänger bei meinen Hund zum Einsatz. Der Erste war bei meinen vorherigen Hunden schon im Gebrauch bis wir von einem freilaufenden Boxer angegriffen worden sind - Totalschaden. Der daraufhin angeschaffte 2te Anhänger sah zuerst ähnlich aus, hatte aber entscheidene Unterschiede, die den Fahrkomfort für Hund und Mensch reduzierten. Daher habe ich jetzt bei dem 3te Anhänger auf ein paar Details geachtet:
- 20 Zoll-Reifen
Üblich sind 16 Zoll- und 20 Zoll-Reifen bei Anhängern. 16 Zoll-Reifen haben den Nachteil, das sie bei einer Unebenheit viel ungedämpfter die Erschütterung weiter geben.
- Signalfarbe
- Straßenlage, ggf. mit Federung
- Sicherheit & Stabilität
- Gewichtsberücksichtigung
Addiert zum tatsächlichen Hundegewicht noch mal 5 bis 10 kg drauf. Ist der Hänger dafür auch ausgelegt, ist es eine bessere Wahl
- stabiler, rutschsicherer Boden
Viel Hänger haben einen Stoffboden mit eingeklettetem "Kissen". Diesen Boden kann man leicht mit weiteren Querstreben oder mit einer Kunststoffplatte langlebiger gestalten. Das mitgelieferte Kissen bleibt mit seinen Klettverschlüssen bei Kurvenfahrten nicht an seiner Stelle. Hier hilft ein 3 bis 4 cm dicker, passend zugeschnittener, mittelfester Schaumstoff. In eine Decke eingewickelt oder ein Kopfkissenbezug übergezogen - fertig ist eine kurvensicherere Unterlage!
Noch ein Erfahrungswert möchte ich weitergeben: Bringt euren Hunden den Einstig von vorne, dem Fahrrad zugewanden Seite, bei. Hierbei ist des Fahrrad-Hänger-Gespann stabiler und sollte es mal zum umkippen kommen, seit ihr näher am Fahrrad und könnt es sichern.